Conny:
Vom 10.-13. Februar waren hier die Karnevalstage und somit eines der wichtigsten Feiertage des Jahres. Gleichzeitig ging das Schuljahr zu Ende und die langen Ferien haben begonnen. Wir nutzten diese Gelegenheit und machten uns auf eine abwechslungsreiche Reise in den Süden im Andengebirge nach Cuenca wo wir eine befreundete Familie besuchen wollten.
Mit Hund und Gepäck ging es morgens auf die ca. 8 stündigen Fahrt von La Maná Richtung Küstengebiet los. Wir sind so dankbar, dass wir eine Klimaanlage im Auto besitzen, denn je näher wir uns der Küste nähern desto wärmer und sonniger wird die Fahrt. Unterwegs muss man ständig auf der Hut sein, denn hier werden praktisch alle Straßenverkehrsgesetze gebrochen und es ist unablässig eine laute Hupe und gute Bremsen zu besitzen.
Kilometerlange Bananenplantagen wechseln sich ab mit weiten Mais und Reisfeldern und vor jedem Dorf wird die Geschwindigkeit durch Schwellen reduziert indem sich die Straßenverkäufer um die Fahrzeuge scharren und feilen ihre Kostbarkeiten an. Endlich nach etwa der halben Fahrtzeit nähern wir uns langsam dem Andengebirge und es wird allmählich etwas kühler. Nun geht es zum Aufstieg, in nur etwa einer Stunde schafft unser Auto eine Höhendifferenz von 4000 metern , vorbei geht es an wunderschönem Gebirge mit zahlreichen kleinen Naturlagunen welches ein einziger atemberaubender Naturpark ist. Hier gefällt es uns sehr, es erinnert uns an die Schweizer Berge und tröstet uns ein wenig für das aufkommende Heimweh. Wir möchten an einem geeigneten Aussichtspunkt anhalten um einige Fotos zu schießen aber überall gibt es Halteverbote welches uns zwingt das schöne Naturspektakel hinter uns zu lassen.

Wir nähern uns langsam der 3. grössten Stadt des Landes Cuenca welche auf einer Höhe von 2.560 m.ü.m. mit einer halben Millon Einwohner liegt und seit einigen Jahren vom UNESCO den Titel Weltkulturerbe und Weltnaturerbe erworben hat. Die Cuencaner nennen ihre Stadt: La ciudad naranja, (die orangene Stadt) weil jedes Haus oder Gebäude mit einer Einzigartigkeit erbaut sind und die Einwohner halten sich an die Vorschrift, dass ihr Haus und die Dächer aus rotem Backsteinziegel gebaut werden.
Sie ist bekannt für Kunsthandwerk wie Panamahüte sowie den Fluss Rio Tomebamba der quer durch die Stadt führt.
Der Parque Calderon bildet den zentralen Platz der Stadt. ER beherbergt die neue Kathedrale von Salamanca mit blauer Kuppel und die alte Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert. Es lohnt sich auf jeden Fall sich diese Stadt von der Nähe zu betrachten. Als wir so durch die Stadt schlendern, fühlen wir uns als wären wir in einer Stadt in Europa fern weg von aller Armut und Dreck, das passt irgendwie nicht zusammen.