Conny: Nachdem wir mit unserem Schweizerwagen unsere erste Verkaufserfahrungen gemacht haben und bereits einige treue Kunden haben, nahmen wir eine neue Herausforderung wahr.
Am Samstag dem 19. Mai bekamen wir eine Bewilligung von der Stadt um an dem Festtag im Zentrum des Geschehens unsere Produkte zu verkaufen. Als Europäer wurde unser Vorgehen wiedermal ganz aus dem Ruder geworfen, denn hier läuft alles einfach so ganz anders ab...
Wir hatten ein Menü für den Morgen vorbereitet und wollten ab Nachmittags unsere Lasagne und Pizza verkaufen. Morgens jedoch drehte sich alles nur um den traditionellen Umzug der sich über den ganzen Morgen hinzog und kaum Jemand machte sich auf um bei uns ein Shake oder ein Sandwich zu genießen. Auch Nachmittags konnten wir kaum etwas an den Mann bringen, deshalb nutzten wir die Gelegenheit und hatten genügend Zeit um unser Umfeld genauer zu betrachten. Endlich als es die Dämmerung anfing kamen immer mehr Straßenverkäufer und stellten ihre Tische, Sonnenschirmen, Kochstelle und Stühle auf und begannen gleich ihren Snaps, Fleisch etc. zuzubereiten. Was uns auffiel war, dass sie den Strom einfach mit ihrem Verlängerungskabel an einer beliebigen Stelle an das Stromkabel der Stadt anzapften und jeweils den Rest des Kabels an dem Pfosten befestigt wurden, welche sich gleich neben unserem Foodtruck befand!
Um 22:00 wurde es sehr laut (ca.110 Dezibel) denn wir befanden uns ziemlich nah an der Konzertbühne und mussten uns oft mit Zeichensprache beim Verkaufen betätigen. Ximena, ein 15jähriges Indianermädchen, half uns tüchtig beim Verkauf mit und war uns eine große Hilfe. Endlich um ca. 2:00 hatten wir alles verkauft und freuten uns endlich um nach Hause zu gehen, doch oh schreck wir waren überall umzingelt von etlichen Motorrädern und Verkaufsständen welche sich immer noch genüsslich am Treiben des Festes aufhielten. So blieb uns nichts anderes übrig als im Auto auszuharren bis der Weg wieder frei wurde. Endlich um 3:00 morgens gab es Polizeistunde und langsam bahnte sich uns ein Weg Richtung Hause... wir staunten nicht schlecht was unsere Augen nun erblickten...